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Lage, Ausrichtung und Dachtypen

Stand: 11.1.2024

Neigungswinkel und die Möglichkeiten je Dachtyp für PV-Anlagen im Überblick

Die Lage, die Ausrichtung und die Dachtypen sind bestimmende Faktoren, wenn es um den Energieertrag einer Photovoltaikanlage geht. Kurz gesagt, die Ausrichtung nach Süden ist optimal für eine PV-Anlage. So können Sie in der Mittagszeit die ganze Kraft der Sonne nutzen und umweltschonenden und nachhaltigen Strom produzieren.  

Der energetische Ertrag ist hier um die Mittagszeit am höchsten. Viele sind unter der Woche allerdings um diese Zeit nicht zu Hause. Da jede selbst verbrauchte Kilowattstunde “mehr wert” ist als eine eingespeiste, wird eine PV-Anlage in Ost-West-Ausrichtung immer beliebter. So können Sie die Sonnenstunden direkt nutzen, an denen Sie auch zuhause sind. Lediglich die Ausrichtung der PV-Anlage nach Norden ist nicht zu empfehlen.  

In der Praxis bieten Ihnen daher Abweichungen von bis zu 90° der “idealen Südausrichtung” in Richtung Westen und Osten ebenfalls einen rentablen Ertrag. Auch bei der Neigung des Dachs haben Sie Spielraum. 

Es gibt optimale Bedingungen, die ein Photovoltaik-Standort erfüllen kann. Aber auch dann, wenn Sie nicht alle davon ideal nutzen können, lohnt sich für Sie die Installation. Toleranzen bei der Ausrichtung ermöglichen es, eine Photovoltaikanlage an zahlreichen Standorten energieeffizient zu verwenden. 

In welche Himmelsrichtung sollte eine PV-Anlage ausgerichtet sein?

Sie erzeugen wie eingangs beschrieben am meisten regenerative Energie, wenn Sie Ihre Anlage nach Süden hin ausrichten. Der Grund dafür ist, dass hier zur Mittagszeit die Intensität des Sonnenlichts am höchsten ist. Somit kann Ihre Photovoltaikanlage energieeffizient sehr viel Strom produzieren. 

Aber keine Sorge, sollte Ihr Haus oder Ihr Dach in Richtung Westen oder Osten ausgerichtet sein. Weicht Ihre Anlage nicht mehr als 30 Grad von der optimalen Südausrichtung ab, erzielen Sie trotz allem noch 95 % des für Ihren Standort maximalen Stromertrags. 

Die Ost-West-Ausrichtung kann für Sie sogar ein Vorteil sein – speziell, wenn Sie ein Haus mit Flachdach besitzen. Eine Ausrichtung in Ost-West-Richtung kann dazu führen, dass über den Tagesverlauf dennoch ein hoher Energieertrag erreicht wird. 

Ein wichtiger Tipp: Die Salzburg AG-Energieexpert:innen prüfen und beraten Sie, welche Möglichkeiten Sie bei der Ausrichtung Ihres Hauses, bzw. Ihres Daches haben. Sie können so alle Möglichkeiten abwägen, ehe Sie sich für eine Photovoltaikanlage entscheiden. 

Richtung Norden ausrichten wird nicht empfohlen, da kein hoher Energieertrag zu erwarten ist, denn es kann in den meisten Fällen keine direkte Sonneneinstrahlung auf die Solarmodule eingehen. 

Die Ausrichtung nach der Himmelsrichtung und weitere Faktoren können Sie bei der ersten unverbindlichen Berechnung Ihres Einsparungspotentials durch eine PV-Anlage im Photovoltaik-Potenzial-Rechner der Salzburg AG eingeben.  

Energieberater Hermann Griessner zum Thema PV-Anlagen

Was sollte bei der Errichtung einer PV-Anlage beachtet werden?

Neigung und die Auswirkung auf den Ertrag

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Ihre Photovoltaikanlage erreicht den höchsten Energieertrag bei einem Einfallswinkel von 90 Grad. Trifft also das Sonnenlicht senkrecht direkt von oben auf die Solarmodule, gewinnen Sie den meisten Strom mit Ihrer PV-Anlage. 

Im Verlauf des Tages wandert die Sonne. So verändert sich also auch der Einfallswinkel fortlaufend. Da Ihre Photovoltaikanlage fest auf dem Dach installiert ist, wählen Sie zusammen mit Ihrem Salzburg AG-Energieberater einen Aufstellwinkel, der im Verlauf des Jahres den durchschnittlich optimalen Energieertrag bietet. Der Spielraum ist hier aber nicht frei wählbar. Bei Schrägdächern ist der Aufstellwinkel von der Dachneigung großteils vorgegeben. Bei einem Flachdach bewegt sich dieser Winkel entsprechend der verwendeten Unterkonstruktion zwischen 10° und 30°. 

Ebenso wie bei der Ausrichtung nach der Himmelsrichtung wirkt sich eine Abweichung vom Optimum auch bei der Neigung oftmals nur gering beim Energieertrag aus. Südlich ausgerichtet erreichen Sie auch bei Neigungswinkeln von 10 oder 60 Grad noch mehr als 90 % des möglichen Maximalertrags. Dies gilt auch für Anlagen, die in Südost- oder auch Südwest-Richtung montiert wurden. 

Neigungswinkel im Jahresverlauf – flach im Sommer, steil im Winter

Je weiter Ihre PV-Anlage von einer Südausrichtung abweicht, desto geringer sollte der Neigungswinkel der Solarmodule sein. Achten Sie darauf, dass bei einer Ost-West-Anlage die Modulneigung zwischen 3 und 20 Grad beträgt. So stellen Sie sicher, dass Sie mit Ihrer Anlage rund 90 % des Maximalertrags erreichen. 

Der ideale Neigungswinkel an Ihrem Standort verändert sich auch mit dem Verlauf der Jahreszeiten. Für die tief stehende Sonne im Winter sind steile Aufbauten optimal. Im Sommer steht die Sonne hoch und scheint damit direkter von oben. Daher sorgt im Sommer ein flacher Neigungswinkel zwischen 10° und 30° für den perfekten Energieertrag.

Selbstreinigung und Schneelast – Neigung ist entscheidend

Die Neigung der Solarmodule ist für die Selbstwartung wichtig. Schneelasten oder auch Schmutz sind Faktoren, die über die Ausrichtung des Winkels mitentscheiden. Grundsätzlich gilt – ab einem Winkel von ca. 10° reinigen sich die Solarmodule selbst. Verunreinigungen werden mit dem abfließenden Regen weggewaschen und die Schneelast rutscht meist einfach nach unten. Achten Sie hier bitte darauf, dass Schneefänge und zu flache Dächer diesen Vorgang nicht verhindern. In besonders schneereichen Regionen kann es notwendig sein, aufgrund der extremen Schneelast Photovoltaikanlagen steiler aufzustellen. Damit ist oft ein zusätzliches Montagesystem für höhere Neigungswinkel sinnvoll. Ob dies für Sie sinnvoll ist, weiß Ihr Salzburg AG-Energieberater.

Welche Dachtypen gibt es und wie können diese genutzt werden

Meist reicht ein Blick aus dem Fenster, um in der eigenen Nachbarschaft verschiedene Dachformen zu erkennen. Zu den häufigsten Dachformen zählen …

  • Flachdach 
  • Satteldach 
  • Walmdach 
  • Pultdach 

Jede Dachform hat ihre Eigenheiten und stellt unterschiedliche Anforderungen an eine Photovoltaikanlage. Bei Flachdächern benötigen Sie in der Regel eine zusätzliche Aufständerung für die passende Ausrichtung Ihrer PV-Anlage. Dafür können Sie die Ausrichtung nach der Himmelsrichtung frei nach der Dachkante orientiert wählen. Dies ist bei Satteldächern nicht in dieser Freiheit möglich. Dafür geben diese den Neigungswinkel meist vor. 

Einfluss auf das Montagesystem Ihrer Photovoltaikanlage übt neben der Dachform auch das Material aus, mit dem Ihr Dach eingedeckt ist. Dacheindeckungen können unter anderem aus … 

  • Schindeln 
  • Metall 
  • Wellfaserzement (Eternit) 
  • Bitumen oder auch aus 
  • Folie 

… bestehen. 

Flachdach

Als Flachdächer werden jene Dächer bezeichnet, deren Neigungswinkel kleiner als 10° ist. Die Entscheidung für ein Flachdach gewährt mehr Nutzungsmöglichkeiten im Vergleich zu Steildächern. Flachdächer können zum Beispiel begrünt, als Freizeitflächen verwendet und für eine einfach montierte und leistungsstarke Photovoltaikanlage genutzt werden. 

Im Gegensatz zu einem steileren Dach stellt die Entwässerung, das Ableiten von Regenwasser und Schnee, bei Flachdächern eine Herausforderung dar. Durch die Verwendung einer Aufständerung wird aus einem Flachdach der ideale Ort für eine Photovoltaikanlage. 

Bei einer Aufständerung werden die Solarmodule auf Metallträgern montiert. Diese sorgen für Stabilität und für den idealen Neigungswinkel. Sollten Sie sich für eine mehrreihige Anordnung Ihrer Solarmodule entscheiden, sorgen Sie für ausreichend viel Platz zwischen den einzelnen Reihen, damit die Module nicht im Schatten der anderen stehen und somit der Energieertrag geringer ausfällt.

Satteldach

Ein Satteldach wird durch einen senkrechten Giebel und von zwei schräg abfallenden Dachflächen gekennzeichnet. Sie bilden in Österreich sowie auch in Salzburg die häufigste Dachform. Satteldächer sind ausgezeichnet für Photovoltaikanlagen geeignet. Dies hat zwei Gründe: 

  • Ihre große Dachfläche 
  • Ihre Dachneigung  

Die große Dachfläche bietet auch bei nicht nach Süden ausgerichteten Häusern ausreichend Platz für Solarmodule, um damit einen hohen Energieertrag zu erzielen. Die Dachneigung eines Satteldachs optimiert diesen Ertrag zusätzlich. 

Walmdach

Auf den ersten Blick haben Walmdächer und Satteldächer vieles gemeinsam. Ein Walmdach hat aber zusätzlich zu den großen Dachflächen auch am Giebel geneigte Flächen. Eine solche Fläche wird Walm genannt. Walmdächer bieten im Vergleich zu Satteldächern an allen vier Seiten die Möglichkeit, die Solarmodule zu installieren. Bei Walmdächern ist also die Ausrichtung des Hauses (Himmelsrichtungen) nicht so entscheidend für den Energieertrag.

Pultdach

Ein Pultdach hat nur eine einseitig abfallende Dachfläche. Pultdächer besitzen keinen Giebel. Selbstverständlich können Sie auf einem Pultdach eine Photovoltaikanlage installieren. Bei Pultdächern ist aber wie bei sonst keiner Dachform die Ausrichtung des Hauses wichtig. Ist das Pultdach gen Süden ausgerichtet, bietet eine dort montierte PV-Anlage einen ausgezeichneten Energieertrag. Eine nördliche Ausrichtung hingegen ist hierbei wirtschaftlich nicht rentabel. 

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Unterschied Aufdach- und Indach-Installation

Bei Satteldächern gibt es zwei Arten der Installation einer PV-Anlage – die Aufdach- und die Indach-Installation. Beide Möglichkeiten eignen sich für Schrägdächer wie Sattel-, Walm- und Pultdächer.

Aufdach

Bei einer Aufdach-Installation werden die Solarmodule der Photovoltaikanlage mithilfe einer Metallkonstruktion (Gestell) angebracht. Dabei bleibt die Deckung des Dachs erhalten. Somit stellt die Aufdach-Installation eine kosteneffiziente Möglichkeit dar, eine PV-Anlage auf ein bereits erbautes Haus zu montieren. Zudem werden die Module durch den Wind immer wieder gekühlt und laufen im idealen Leistungsspektrum. 

Die Vorteile einer Aufdach-PV-Anlage: 

  • Sie können diese auf ein bestehendes Dach installieren. 
  • Das Dach bleibt im Vergleich zu Indach-Lösungen unberührt. 
  • Sie können diese vergleichsweise frei ausrichten. 

Indach

Statt wie bei der Aufdach-Variante auf einem Außengestell werden die Solarmodule bei Indach-Lösungen in die Dachhaut integriert. Hierbei ersetzen die Solarmodule an der betreffenden Stelle die Dacheindeckung. 

Bei der Integration in das Dach sollten Sie an eine Hinterlüftung denken. So bleibt der Wirkungsgrad der Solarmodule konstant hoch. Die Belüftung der Anlage spielt bereits bei der Hausplanung eine zentrale Rolle. 

Grundlegend ist eine Indach-Lösung bei Photovoltaikanlagen finanziell aufwendiger als eine Aufdach-Lösung. Viele Menschen entscheiden sich dennoch für die Indach-Variante, da diese optisch als ansprechender gilt. Zudem ist eine Indach-PV-Anlage etwas besser vor den Auswirkungen von Wind und Wetter geschützt. Allerdings ist die Montage teurer als bei Aufdach-Lösungen. 

Die Vorteile einer Indach-PV-Anlage sind: 

  • Sparpotential bei Neubauten. 
  • Optische Integration in das Dach. 

PV-Anlagen auf Balkon, Fassade & Co.

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Nicht nur die Dächer von Häusern bieten Platz für eine Photovoltaikanlage. Auch andere Gebäudeteile sind ausgezeichnet dafür geeignet. Hohes Potential für die private und nachhaltige Stromproduktion bieten zum Beispiel PV-Anlagen … 

  • an Fassaden 
  • auf Carports 
  • auf einer Hütte oder 
  • an einem Solarzaun.  

Solarfassaden gewinnen aktuell immer mehr an Bedeutung. Werden bei PV-Anlagen auf Dächern meist monokristalline und polykristalline Module verwendet, können bei Solarfassaden preisgünstigere Dünnschichtmodule eingesetzt werden. Der Grund dafür ist, dass Dünnschichtmodule beinahe ohne Leistungsverlust dünn mit einer beliebigen Farbe versehen werden können. Somit integrieren diese sich optisch hervorragend in andere Fassadenteile. 

Vorteil: Dünnschichtmodule können bei Fassaden sehr nahe an die Hauswand montiert werden, da sie keine Hinterlüftung erfordern. Der Nachteil – Dünnschichtmodule verfügen über eine geringere Energieeffizienz als die kristallinen Module. 

Speziell Nutzer von E-Autos parken privat ihr Fahrzeug in einem Carport. Auf dem Dach eines Carports kann problemlos nach der Freigabe durch einen Statiker eine Photovoltaikanlage installiert werden. Diese versorgt dann in der Regel über eine Wallbox das Elektroauto mit sauberem und umweltschonendem Strom. 

Ob auf einem Häuschen im Schrebergarten, für ein Wochenenddomizil oder auf einer Berghütte – Photovoltaikanlagen lassen sich auch auf kleinen Häusern einrichten. Achten Sie darauf, dass die Statik der Hütte die Anlage samt der Solarmodule auch trägt. 

Solarzäune können sowohl auf bestehende, als auch auf bereits errichtete Mauern montiert werden. Ebenso mittels Rammpfosten ist eine Montage direkt in der Erde praktikabel. Der Zaun besitzt bifaziale Module und bringt im Winter den Vorteil, dass dieser aufgrund der besonderen Aufstellart schneefrei bleibt. 

Weitere Zwecke für eine Photovoltaikanlage

Neben der Stromerzeugung für die Geräte in einem Haushalt, können Sie den nachhaltig gewonnenen Solarstrom Ihrer Photovoltaikanlage auch für andere Zwecke verwenden. Zum Beispiel:

  • Für den Pool 
  • Für das Warmwasser 
  • Für das E-Auto 
  • In der Landwirtschaft  

Pools verbrauchen viel Energie. Verwenden Sie Ihre Photovoltaikanlage, um Ihre Energiekosten hierbei zu senken. Mit dem Strom aus Ihrer PV-Anlage können Sie Ihren Pool nicht nur aufheizen, Sie können diese Temperatur auch problemlos halten. Zudem betreiben Sie mit nachhaltigem Strom auch Ihre Filterpumpe. 

Ihre Photovoltaikanlage ist auch eine Alternative zur Solarthermie. Heizstäbe verwenden dabei den Solarstrom dazu, Wasser zu erwärmen. Wie oben schon beschrieben, wird der Strom auch im Rahmen der Mobilitätswende für E-Autos verwendet. 

Photovoltaik in der Landwirtschaft wird immer beliebter. Hier werden nicht nur die Energiekosten durch die PV-Anlage gesenkt, Sie als Landwirt werden mit einer Photovoltaikanlage auch unabhängiger. Produzieren Sie mehr Strom als Sie verbrauchen, können Sie zum Beispiel über die Einspeisevergütung der Salzburg AG zusätzliches Einkommen generieren. 

Unsere Energieberater und Energieberaterinnen freuen sich darauf, Sie bei allen genannten Punkten kompetent zu unterstützen. 

 

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