Stand: 31.10.2024
Stand: 31.10.2024
Batterie, Akku oder PV-Speicher – all diese Begriffe beschreiben jenen Teil der Photovoltaikanlage, in dem der überschüssig erzeugte Strom gespeichert werden kann. So kann er auch an sonnenarmen Tagen, nachts und sogar während Stromausfällen genutzt werden.
Lohnt sich aber ein Stromspeicher für jede PV-Anlage? Muss Strom weiterhin zugekauft werden? Und wie wird die richtige Batteriegröße berechnet? Diese Fragen und viele mehr werden im Folgenden beantwortet.
Die meisten Privathaushalte haben besonders morgens, nachts oder an dunklen Wintertagen einen hohen Bedarf Strom zuzukaufen. Solarstrom kann erst bei einer höheren Sonneneinstrahlung produziert werden. PV-Anlagen erzeugen also genau dann viel Strom, wenn weniger gebraucht wird und umgekehrt.
Nicht jeder Haushalt kann oder will seinen Tagesablauf komplett nach dem Zeitpunkt der Stromproduktion richten. Ein PV-Speicher löst genau dieses Problem: Dank seines Akkus und seines intelligenten Lade-/Entladesystems kann er überschüssig erzeugten Solarstrom zwischenspeichern. Dadurch muss diese Energie nicht mehr sofort nach der Erzeugung verbraucht oder überschüssig ins Netz gespeist werden, sondern kann auch erst später nach Bedarf genutzt werden.
Batteriespeicher können für bestehende PV-Anlagen nachgerüstet werden.
Mit einer Batterie entkoppeln Sie Ihre Stromproduktion vom sofortigen Verbrauch: Ihre überschüssig erzeugte Solarenergie wird zwischengespeichert und kann zu einem späteren Zeitpunkt verbraucht werden. So steht Ihnen diese elektrische Energie auch nachts oder zu sonnenarmen Stunden zur Verfügung.
Der Eigenverbrauch von überschüssiger Solarenergie ist wirtschaftlich vorteilhafter als eine Einspeisung ins öffentliche Netz. Das bedeutet: Je mehr Sie selbst verbrauchen, desto mehr lohnt sich Ihre PV-Anlage. Mehr zu Einspeisung vs. Eigenverbrauch.
Die Batterie kann dafür sorgen, dass Verbrauchsspitzen am Tag abgedeckt sind, die von der PV-Anlage selbst nicht direkt zu bewältigen wären.
Eine PV-Anlage kann auch mit einem Batteriespeicher nur in sehr seltenen Fällen den vollen Strombedarf Ihres Hauses ganzjährig abdecken. Mit einem Akku muss aber viel weniger Strom zugekauft werden als ohne. Die Eigennutzung Ihres Sonnenstroms kann verdoppelt werden. Dadurch können sich Ihre Stromkosten bis zu 80 Prozent reduzieren.
Auch bei Verwendung eines PV-Speichers kann ein Teil Ihrer erzeugten Solarenergie weiterhin ins öffentliche Netz eingespeist werden. Die Speicherung bzw. Einspeisung kann auf zwei Arten passieren:
Zeitlich variable Tarife für Strombezug und Überschusseinspeisung könnten zukünftig eine intelligente Bewirtschaftung des Batteriespeichers attraktiv machen.
Die Solaranlage soll mindestens die gleiche Leistung in Kilowatt Peak (kWp) haben, die der Speicher an Energieinhalt in Kilowattstunden (kWh) hat. Das gilt als Faustformel. Welche Speicherkapazität die richtige für Sie ist, hängt außerdem davon ab:
In der Regel sollte der Stromspeicher mindestens 60 Prozent des durchschnittlichen Tagesverbrauchs in kWh groß sein. Für Einfamilienhäuser werden meistens 5 bis 15 kWh-Speicher eingesetzt.
Sie wollen sich nicht nur auf eine Faustregel verlassen? Die Expert:innen der Salzburg AG helfen Ihnen gerne dabei, die ideale Größe für Ihre Photovoltaikanlage zu finden! Kontaktieren Sie uns am besten unter photovoltaik@salzburg-ag.at.
Bei einem 5 kWh-Speicher können Sie nicht die vollen 5kWh nutzen. Das liegt daran, dass sich die tatsächlich nutzbare Kapazität von der Gesamtkapazität unterscheidet:
Beispielrechnung: Ein Akku mit einer Gesamtkapazität von 5 kWh und eine Entladetiefe von 90 % hat, hat eine nutzbare Kapazität von 4,5 kWh.
Bei einer Tiefentladung wird ein Akku nahezu bis zur vollen Kapazität entladen. Das schadet ihm aber. Er braucht eine gewisse Grundspannung, die nach der Stromentnahme vorhanden sein muss, um das zu verhindern. Deswegen kann ein Batteriespeicher nur bis zur so genannten Entladetiefe entladen werden.
Vor einigen Jahren wurden vorrangig kurzlebigere Blei-Säure-Batterien eingesetzt. Durch den vermehrten Einsatz von Lithium-Ionen-Akkus haben sich die Anschaffungskosten inzwischen reduziert, während sich die Lebensdauer (Zyklenanzahl) erhöht hat. Aufgrund ihrer hohen Energiedichte brauchen sie außerdem weniger Platz.
Es werden zwei Speichersysteme unterschieden:
Wechselstrom-gekoppelter Speicher (AC-System)
Die Solarenergie wird zuerst in Wechsel-, für die Speicherung in Gleich- und bei der Entnahme wieder in Wechselstrom umgewandelt. Photovoltaik- und Batterie-Wechselrichter sind dabei zwei separate Geräte.
Vorteile: Für alle Anlagenarten flexibel einsetzbar, leicht nachzurüsten.
Gleichstrom-gekoppelter Speicher (DC-System)
Ein Hybrid-Wechselrichter kombiniert den Photovoltaik- mit dem Batterie-Wechselrichter. Ein Teil des erzeugten Solarstrom wird direkt im Stromspeicher gespeichert, der andere wird in Wechselstrom umgewandelt. Ist der Strombedarf höher als die aktuelle Produktion liefern kann, entnimmt der Hybrid-Wechselrichter gespeicherte Energie aus dem Akku und wandelt ihn in Wechselstrom um.
Vorteile: Effizienter, da Bauteile und Umwandlungsverluste vermieden werden.
Den Batteriespeicher sollten Sie grundsätzlich an einem trockenen, frostfreien und leicht zugänglichen Ort aufstellen. Keller oder Haushaltsräume mit ausreichender Belüftung eignen sich gut, Garagen hingegen nicht.
Stromspeicher müssen nicht zeitgleich mit der Solaranlage angeschafft werden. Die meisten Akkus können auch später nachgerüstet werden. Besonders gut eignen sich dafür AC-Systeme, die unabhängig von der bestehenden Anlage in die Hausinstallation integriert werden können. Für die Realisierung eines DC-Systems muss der bestehende Photovoltaik-Wechselrichter in der Regel durch einen Hybrid-Wechselrichter getauscht werden.
Die Anschaffungskosten hängen u.a. von der Speicherkapazität, -technologie und Leistung ab. Lithium-Ionen-Akkus sind beispielsweise in der Regel teurer, haben aber eine längere Lebensdauer als Blei-Akkus. Ein Lithium-Ionen-Speicher kostet ca. 1.000 € brutto pro kWh.
Auch die Montagekosten hängen stark von dem anfallenden Aufwand ab. Die Spanne beläuft sich in der Regel von 1.000 bis 4.000 €. Die laufenden Wartungskosten sind in der Regel sehr gering.
In Österreich werden PV-Speicher auch gefördert. Zu den aktuellen Förderungen
Die Lebensdauer von Batteriespeichern wird in Ladezyklen gemessen. Damit ist der Vorgang gemeint, bei dem der Akku einmal vollständig geladen und wieder entladen wird. Im Schnitt erreichen Lithium-Ionen-Batterien zwischen 5.000 und 7.000 Vollzyklen, also halten rund 20 Jahre.
Nicht jedes Stromspeichersystem funktioniert automatisch bei Stromausfällen. Nur ein ersatzstromfähiges System, versorgt Ihren Haushalt auch während eines Stromausfalls mit Energie. Dabei läuft das System im so genannten Inselbetrieb, ohne Verbindung zum Stromnetz. Die Ersatzstromeinspeisung kann grundsätzlich auch einen längeren Blackout, bei dem das öffentliche Stromnetz für mehrere Stunden großflächig ausfällt, überbrücken. Ein System mit Ersatzstromfunktionalität ist teurer als eines ohne.
Sowohl für neu errichtete als auch für bestehende Photovoltaikanlagen lohnt sich die Nutzung eines Solarstromspeichers: Der erzeugte Solarstrom kann dadurch effektiver und produktionsunabhängig genutzt werden. Ein technisch gut arbeitender Akku erhöht den Eigenverbrauch signifikant, was die gesamte Solaranlage rentabler macht.
Ein zu groß dimensionierter PV-Speicher ist nicht rentabel, ein zu kleiner liefert zu wenig Leistung. Daher ist bei der Anschaffung vor allem die richtige Auswahl von Speicherkapazität und Systemdesigns entscheidend. Diese wirken sich auf die Kosten und auf den Ertrag aus.
Ein Solarstromspeicher besteht aus einem Akku und einem intelligenten Lade-/Entladesystem. Die Produktion von Solarstrom wird dadurch vom sofortigen Verbrauch losgelöst.
Nur ein ersatzstromfähiges System mit Batteriespeicher liefert weiterhin Energie, wenn das öffentliche Netz für mehrere Stunden ausfällt
Sobald die Batterie vollgeladen ist und der Eigenbedarf gedeckt ist, wird Strom überschüssig ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Es gelten die aktuellen Einspeisetarife.
Für Einfamilienhäuser werden häufig Speicher mit 5 bis 15 kWh Energieinhalt verwendet. Für jeden Haushalt muss die Idealgröße aber individuell ermittelt werden.
Photovoltaik-Anlagen produzieren nur dann Strom, wenn direktes oder indirektes Sonnenlicht verfügbar ist. Während sie mittags mehr erzeugen als benötigt wird, liefern sie nachts keine Energie mehr. Mit einem Batteriespeicher entkoppeln Sie die Produktion vom sofortigen Verbrauch.